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Vorwort
Wohl
kaum ein anderes Fachgebiet der Elektronik ist so komplex wie die
Hochfrequenztechnik. Die theoretischen Grundlagen sind seit vielen Jahren
erschlossen, es mangelt jedoch vielfach an deren Übersetzung in die Praxis. Der
Umgang mit Hochfrequenz erfordert korrekt eingesetzte Messgeräte. Hier allen
voran die Pegelmesstechnik. Der vorliegende Artikel beschreibt die Anwendung
des Hochfrequenz-Voltmeters. Alle für die Messung wichtigen Kenntnisse werden
vermittelt, unnötiger Ballast wurde bewusst weggelassen. Bei Einhaltung der
Grundregeln und etwas Übung wird es Ihnen schnell gelingen zuverlässige
Messergebnisse zu erzielen.
1. Spannungsmessung
Diese
Produktbezeichnung hat sich im deutschsprachigen Raum herstellerübergreifend
für das Hochfrequenz-Verstärkervoltmeter durchgesetzt. Natürlich findet man
heute keine Röhren mehr im aktuellen Geräteprogramm, doch das Grundprinzip ist
nahezu unverändert beibehalten worden. Seinerzeit war das URV ein Novum in der
Messtechnik, denn es war erstmals möglich Messungen innerhalb elektronischer
Schaltungen durchzuführen ohne diese nennenswert zu belasten. Ermöglicht wurde
dies durch den hohen Innenwiderstand und die geringe Eingangskapazität dieser
Messgeräte.
HF-Voltmeter
haben heute ihren festen Platz im Messgerätepark von Forschungsstätten,
Industrie, Handwerk und Hobby.
Ideales Verstärkervoltmeter
Das
ideale Verstärkervoltmeter weist einen unendlich hohen Eingangswiderstand und
eine gegen Null gehende Eingangskapazität auf. Der Frequenzumfang reicht von
Gleichspannung bis zu weit in den Gigahertz-Bereich. Der Spannungsumfang
erstreckt sich von wenigen Mikrovolt bis zu mehreren hundert Volt.
Unter
diesen Vorraussetzungen wäre ein solches Messgerät universell für alle
Spannungsmessungen in jeder Art elektronischer Schaltung einsetzbar.
Das
reale Verstärkervoltmeter weicht zum Teil stark von den Idealbedingungen ab.
Forschung und Industrie konnten es zwar dem Ideal annähern aber zwischen
einigen Parametern ist nur ein Kompromiss möglich, das schließt eine
Optimierung aus.
So ist
zur Gleichrichtung ein gewisser Strom erforderlich, dieser verringert jedoch
den Eingangswiderstand. Die Eingangskapazität bestimmt wesentlich die untere
Grenzfrequenz. Wird sie sehr klein bemessen arbeitet das Messgerät optimal bei
hohen Frequenzen ist jedoch sehr unempfindlich bei mittleren und niedrigen
Frequenzen. Die Untergrenze messbarer Spannungen wird durch den
Messgleichrichter bestimmt. Den Höchstwerten sind kaum Grenzen gesetzt, hier
werden in der Praxis Spannungsteiler eingesetzt.
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