4. HF-, RF- und Signalgeneratoren
Definition
Drei
Begriffe die ein- und dasselbe beschreiben, nämlich ein Gerät zur Erzeugung von
hochfrequenten Wechselspannungen. Vereinfacht betrachtet handelt es sich um
einen Sender, also ein Gerät zur Erzeugung elektromagnetischer Wellen. Weil die
erzeugte Leistung sehr gering ist (wenige mW) reden wir hier über Generatoren
als Messgerät das entweder nicht nach außen abstrahlt (geschirmter
Übertragungsweg) oder wenn doch, dann mit entsprechend geringer Reichweite.
Signalgeneratoren
kommen in Werkstätten zu Abgleichzwecken oder zur Fehlersuche an
Rundfunkgeräten zum Einsatz. Das Signal für dieses Anwendungsgebiet ist stets
sinusförmig.
In Industrie
und Forschung dienen Generatoren zu ähnlichen Zwecken aber auch als Referenz
beim Design neuer Generatoren und Detektoren.
Signalgeneratoren
als Störsender in der zivilen Nutzung dienen zu Tests an sensiblen Baugruppen z.B.
der Flugzeug- und Automobilindustrie um deren Störsicherheit zu überprüfen.
Die
Genauigkeit der industriell- oder zu Entwicklungszwecken eingesetzten
Generatoren liegt häufig weit über den Standards gewerblich oder privat genutzter
Geräte.
4.1 Ausstattungs- und Qualitätskriterien
Frequenzbereich:
gibt an, in welchem
Frequenzbereich der Generator Signale liefert. Bei der Auswahl ist die geplante
Verwendung ausschlaggebend. Ein Generator mit geringem Frequenzumfang (z.B.
87MHz-108MHz) oder gar nur einer besonders genauen Eichfrequenz (z.B. 10.000kHz
Frequenznormal) kann deutlich teurer sein als ein breitbandiger Generator von z.B.
150kHz-300MHz.
Ausgangspegel:
in welchen Grenzen die
Signalamplitude eingestellt werden kann wird durch den Ausgangspegel angegeben.
Auch hier bestimmt der Anwendungsbereich die Ausstattung. Für Rundfunkgeräte
sollte der Pegelumfang 1µV-1V betragen. Auch gibt es Generatoren mit Konstantpegel.
Bei wissenschaftlichen
Generatoren wird der Ausgangspegel als Leistung in dBm
angegeben, 0dBm entspricht 1mW an 50 Ohm.
Pegeldrift:
gibt an, wie sich der
eingestellte Pegel bei konstanter Frequenz langfristig verhält. Wie entwickelt
sich der Pegel beispielsweise nach dem Einschalten, welche Zeit benötigt er zur
Stabilisierung? Wie wirken sich Vibrationen und Änderungen der Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit und Stromversorgung auf den
Pegel aus? Pegeldrift ist übrigens ein entscheidendes Qualitätsmerkmal und erfordert
eine ausgefeilte Schaltungstechnik. Gerade bei amplitudenmodulierten Signalen
kann sich eine zu schnelle Pegelregelung störend auswirken.
In Wissenschaftlichen Geräten arbeitet
der Oszillator beispielswese zusätzlich in einer beheizten Zelle und erfordert
einen Warmlauf. Messgeräteparks in der Industrie
werden zu diesem Zwecke morgens eingeschaltet und laufen ganztägig durch.
Pegelgenauigkeit::
ein wichtiges Qualitätskriterium
das angibt, wie sich der eingestellte Pegel über den gesamten Frequenzumfang
verändert. Hier lassen sich besonders im Niedrigpreissegment negative Überraschungen
erleben. Der Pegel kann um bis zu 50% schwanken. Bei wissenschaftlichen Geräten
liegen die Pegelschwankungen unter 1%.
Abschwächergenauigkeit:
Pegel unterhalb des Maximalpegels
werden beeinflusst vom Abschwächer. Die Abschwächergenauigkeit
gibt an, um wie viel der reale Pegel vom angezeigten abweicht. Generatoren
haben keinen unendlich niedrigen Innenwiderstand wie das beispielsweise bei
Tongeneratoren oder –Endstufen angestrebt wird. Meist haben sie einen 50 Ohm
oder 75 Ohm Innenwiderstand und liefern die angezeigte Spannung auch nur unter
der Bedingung, dass der Abschlusswiderstand gleich groß ist
(Leistungsanpassung).
Frequenzdrift:
genau wie die Pegeldrift ist auch
die Frequenzdrift beeinflusst von ähnlichen Umgebungsfaktoren. Die Maßnahmen
zur Stabilisierung sind vergleichbar.
Klirrfaktor:
es mag verwundern aber ebenso wie
in der Niederfrequenztechnik ist bei Signalgeneratoren der Klirrfaktor von
elementarer Bedeutung. Jeder Klirranteil führt zur unkontrollierten Abstrahlung
von unerwünschten oder gar unerlaubten Oberwellen. Eine 100MHz UKW Endstufe mit
80.000W und 1% Klirrfaktor K1 strahlt beispielsweise 200MHz mit 800W ab.
Abgesehen davon, dass diese Leistung für die Sendefrequenz fehlt, erzeugen die
entstehenden Oberwellen Störungen in anderen Signalwegen und Funkdiensten.
Zusatzausstattung:
ist vielfältig und reicht von
digitaler Frequenz- und Pegelanzeige, Amplituden- und Frequenzmodulation,
internem Stereo-, RDS- und TMC Encoder bis hin zur Fernsteuerung und Auswertung
über Computer.
Preise:
Die Preisspanne solche Geräte
reicht von 10-10.000€. Ausstattung, Genauigkeit Alter, Herkunft und Marke
bestimmen hier den Preis. Das obere Preisspektrum wird von großen Herstellern
wie Rohde & Schwarz und Hewlett Packard dominiert.
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